Gerade mache ich als kleines Wochenende-Projekt (und für die Geburtstagstorte von meinem Sohnemann) Himbeerkonfitüre. Begeistert habe ich nämlich festgestellt, dass ich in der Biofarm Kleindietwil im 6 kg- Karton gefrorene Schweizer Biobeeren bekomme. Das versüsst mir den Winter und bietet mir nicht nur die Möglichkeit, auch jetzt bunte Beerndesserts zu machen (anstehen tut die Linzertorte), sondern auch, meine Lunchspeisen im Glas mit dieser frechen roten Überraschung zu verfeinern.
Oft bekomme ich Rezeptvorschläge, die sicher sehr lecker sind, aber meiner Root Food-Philosophie leider nicht entsprechen: Ich versuche nämlich, in grösstmöglichem Masse mit hiesigen Bioprodukten zu arbeiten. Natürlich komme ich nicht um Ausnahmen herum, vor allem was den Anspruch an inländische Produkte anbelangt: dazu gehört das Olivenöl, die Zitronen und meine Mandeln. Dennoch bin ich immer darum bestrebt, der Ausnahmen nicht zu viele werden zu lassen, und Rezepte und Gerichte zu entwickeln, die ohne exotische Zutaten auskommen. Stattdessen will ich mit den Lebensmitteln spielen, die ich in unmittelbarer Nähe bekommen kann und deren Geschichte ich im Idealfall kenne.
Immer Gutes aus der Biofarm
Ich habe zwei Hauptlieferanten. Einerseits die bereits genannte Biofarm in Kleindietwil (www.biofarm.ch), bei der ich praktisch mein gesamtes Lagermaterial beziehe. Ich bestelle immer per Telefon, manchmal ist nämlich die neue Ernte noch nicht da und dann muss ich Alternativen finden, (nicht einen anderen Lieferanten, der mir das entsprechende Lebensmittel liefert, sondern ganz einfach etwas anderes, was erhältlich ist). Die Mitarbeiterinnen kennen mich und wissen, dass ich in erster Linie Lebensmittel mit Schweizer Herkunft wünsche. Die Lebensmittel von der Biofarm sind hauptsächlich in Papier verpackt, welches ich weiterverwenden kann (beispielsweise für unsere Sandwich-Aktion vom letzten Jahr), womit praktisch kein Abfall anfällt.
Gemüse vom Biohof Michel
Meine 2. Lieferadresse ist der Biohof Michel aus Roggliswil (www.michelbiobauernhof.ch), der von Daniela und David Michel betrieben wird. Seit den drei Jahren, die ich Root Food nun betreibe, stellen sie mir zuverlässig und unkompliziert 1-2x wöchentlich das von mir gewünschte Gemüse in meinen Keller. Daniela schreibt mir jeweils am Samstag Abend, welches Gemüse sie im Angebot hat (auch, wenn sie von etwas grossen Menge oder erstklassiges 2.Klass-Gemüse hat, welche sie im Direktverkauf nicht unbedingt anbietet). Auf der Basis von diesem Angebot plane ich dann die Menüs für die kommende Woche. Für mich ist diese Zusammenarbeit einfach toll! Ich bewundere die beiden, wie sie all die Arbeit auf ihrem Hof meistern und dann immer noch die Zeit dafür finden, meinen Sonderwünschen zu entsprechen.
Natürlich beziehe ich auch gerne was bei anderen Bauern und Gärtnerinnen aus der Nähe. Ganz besonders toll sind natürlich auch die Sachen aus dem Permakulturprojekt von Nic Ruckstuhl in Roggwil.
Meine Sojamilch und meinen Tofu mache ich übrigens selber, mit Biosojabohnen aus dem Seeland. Auch den Seitan stelle ich immer eigenhändig her. Manchmal denke ich, dass meine Speisen vielleicht gar nicht so fein sind, wie meine treue Kund*innenschaft meint, sondern dass es all die Handarbeit ist, die ich da reinstecke, die sie schliesslich bekömmlich macht.
Ich bin gespannt, was die Zukunft alles bringen wird und freue mich auf weitere regionale Zusammenarbeit mit anderen Überzeugungstäter*innen.